Therapie und Rehabilitation

Menschen mit Hirnverletzung können mithilfe von Therapien zahlreiche ihrer zunächst verloren gegangenen Fähigkeiten wiedererlangen. Der Verlauf der Genesung lässt sich jedoch nicht verlässlich vorhersagen. Die Rehabilitation ist ein lebenslanger Prozess, der Geduld erfordert und von Mensch zu Mensch verschieden verläuft.

Menschen mit Hirnverletzung können mithilfe von Therapien zahlreiche ihrer zunächst verloren gegangenen Fähigkeiten wiedererlangen. Der Verlauf der Genesung lässt sich jedoch nicht verlässlich vorhersagen. Die Rehabilitation ist ein lebenslanger Prozess, der Geduld erfordert und von Mensch zu Mensch verschieden verläuft.

Das Ziel der Rehabilitation ist eine möglichst hohe Selbständigkeit und Lebensqualität im Alltag. Je früher und intensiver man mit der Therapie beginnt, desto grösser ist die Chance auf einen positiven Heilungsverlauf. Deshalb finden bereits im Akutspital unmittelbar nach der Erstversorgung die ersten Rehabilitationsmassnahmen statt – in Form von Physio-, Ergo- und logopädischer Therapie sowie neuropsychologischen Abklärungen.

Dabei wird die Fähigkeit des Gehirns genutzt, zu lernen und sich zu regenerieren. Das ist auch im Alter noch möglich. Das Gehirn bildet neue Nervenverbindungen und erlernt die verlorenen Funktionen neu. Geschädigte, aber nicht abgestorbene Verbindungen können sich zudem erholen.


Unterschiedlicher Verlauf

Die Rehabilitation beansprucht viel Energie und Kraft. Der Erfolg ist unterschiedlich und hängt von zahlreichen Faktoren ab: von der Art und dem Ausmass der Hirnverletzung, von der Intensität der Therapie und dem Zeitpunkt ihres Beginns sowie von der Motivation und dem Alter der betroffenen Person. Die Rehabilitationsmassnahmen müssen entsprechend angepasst werden.

Die Therapie nach dem Akutspital hängt davon ab, wie stark die Beeinträchtigungen sind und wie gross das Potenzial ist, dass sie sich noch weiter verbessern. Bei schweren Hirnverletzungen ist eine direkte Entlassung nach Hause nur selten möglich.


Rehaklinik

Nach dem Aufenthalt im Akutspital werden die Patienten meist in eine Rehaklinik verlegt. Dort arbeiten sie während einigen Wochen bis Monaten an ihrer weiteren Rehabilitation. Informieren Sie sich im Akutspital, welche Rehakliniken in Frage kommen und wie der Übertritt abläuft.

Gemeinsam mit der betroffenen Person werden in der Rehaklinik persönliche Therapieziele und entsprechende Massnahmen definiert. Das Ziel ist, dass er oder sie alltägliche Aktivitäten wie Kommunizieren, Gehen, Essen, Trinken oder Toilettengänge wieder so selbständig wie möglich ausführen kann.

Der Austritt und die Nachsorge werden sorgfältig geplant. Zusammen mit den Betroffenen und Angehörigen besprechen die Fachpersonen, ob eine Rückkehr nach Hause in den Alltag und/oder an die Arbeit wieder möglich ist und welche ambulanten Therapien noch nötig sind. Wo eine Rückkehr nach Hause noch nicht möglich ist, kommt eine Pflegeinstitution oder eine Langzeitrehabilitation in Frage.

Rehakliniken der Schweiz: www.swiss-reha.com

Wie verläuft die Neurorehabilitation am Inselspital Bern?


Ambulante Rehabilitation

Nach dem Aufenthalt in der Rehaklinik nimmt ein Teil der Patienten ihr früheres Leben wieder weitgehend auf. Spezifische Therapien – je nach Bedarf in einem oder mehreren Bereichen – werden in reduziertem Masse solange erforderlich ambulant weitergeführt.

Zentrum für ambulante Rehabilitation in Zürich: www.kliniklengg.ch


Langzeitrehabilitation

Wenn die stationäre Therapie in der Rehaklinik abgeschlossen ist, aber eine Rückkehr nach Hause nicht möglich ist, kommt vielleicht eine Langzeitrehabilitation in einer darauf spezialisierten Einrichtung in Frage (zum Beispiel im Haus Selun oder im Centre Rencontres). Das Ziel ist es, jene Fähigkeiten, die man für den Alltag braucht, weiter Schritt für Schritt zu verbessern und so die Selbständigkeit zu erhöhen.

Haus Selun in Walenstadt: www.ovwb.ch

Centre Rencontres in Courfaivre: www.centre-rencontres.ch


Therapieformen

Es gibt verschiedene Therapien, welche die Rehabilitation fördern.

Therapien bei Hirnverletzung

  • Ziel einer Physiotherapie ist, dass sich die Betroffenen so selbständig wie möglich bewegen können.
  • In der Ergotherapie üben die Betroffenen mit alltagsorientierten Methoden die Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit in Alltag, Haushalt und Beruf.
  • In der Logopädie lernen Betroffene wieder sprechen, verstehen oder lesen.
  • Viele Menschen mit Hirnverletzung erzielen gute Erfolge mit alternativen Therapieformen.
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