Parcours «Selbsterfahrung Hirnverletzung»

Schwierigkeiten im Alltag eines Menschen mit Hirnverletzung sind oft nicht sichtbar und für Nicht-Betroffene schwer zu verstehen. Der Parcours «Selbsterfahrung Hirnverletzung» will Verständnis schaffen für die möglichen Folgen einer Hirnverletzung und welche Auswirkungen diese auf den Alltag der Betroffenen haben.

Schwierigkeiten im Alltag eines Menschen mit Hirnverletzung sind oft nicht sichtbar und für Nicht-Betroffene schwer zu verstehen. Der Parcours «Selbsterfahrung Hirnverletzung» will Verständnis schaffen für die möglichen Folgen einer Hirnverletzung und welche Auswirkungen diese auf den Alltag der Betroffenen haben.

Aufbau des Parcours

Der Parcours besteht aus sechs verschiedenen Posten, die jeweils eine oder zwei mögliche Folgen einer Hirnverletzung genauer behandeln.

Jeder Posten wird von einer Fachperson und einer betroffenen Person geleitet. Während die Moderatorin theoretische Inputs gibt, ist die betroffene Person Expertin aus Erfahrung und erzählt von ihren Erlebnissen. Dazu kommen verschiedene Aktivitäten, die den Teilnehmenden das jeweilige Defizit näherbringen.

So können Menschen ohne Hirnverletzung die Welt aus Sicht der Betroffenen erleben. Vom Origamifalten ohne Anleitung, über «ABC DRS 3»-Spielen in Mitten vieler Reizeinwirkungen bis hin zum einhändigen Schuhbinden und noch vielem mehr - bei jedem Posten des Parcours werden die Teilnehmenden vor Herausforderungen gestellt, die für Menschen nach einer Hirnverletzung alltäglich sind.

Zu diesen Folgen erfahren Sie im Parcours mehr:

  • Sprach- und Sprechstörung
  • Halbseitenlähmung
  • Reizüberflutung
  • Gedächtnis- / Orientierungsprobleme
  • Handlungsplanung
  • Gesichtsfeldausfall

Ziele des Parcours

Der Parcours soll das Verständnis für die Langzeitfolgen von Hirnverletzungen verbessern. Ein verständnisvolleres Umfeld hilft so den betroffenen Menschen, sich in die Gesellschaft zu integrieren.

Durch diese Sensibilisierungsarbeit kämpfen wir gegen die Stigmatisierung von Menschen mit Hirnverletzung an.

Entstehung und Entwicklung des Parcours

Der Parcours wurde 2016 im Rahmen des Moduls «Projektwerkstatt: Betätigung ermöglichen» an der ZHAW von Studentinnen der Ergotherapie gemeinsam mit Mitglieder der Selbsthilfegruppe Winterthur entwickelt. Während FRAGILE Suisse seit Juli 2018 die Projektleitung inne hat, hat sich am Prinzip und ursprünglichen Konzept des Parcours nur wenig verändert.

In den nächsten Monaten und Jahren soll der Parcours ausgebaut werden: Es sollen mehr Posten dazukommen, der Parcours soll in Schulen und als Weiterbildung durchgeführt sowie auch in der Westschweiz eingesetzt werden.

Den Parcours erleben

Der Parcours wird an öffentlichen Veranstaltungen für interessierte Menschen aus der allgemeinen Bevölkerung durchgeführt.

Der Parcours kann auch als Weiterbildung oder Unterrichtsmodul gebucht werden! Er empfiehlt sich für die verschiedensten Zielgruppen:

  • als Teil des Unterrichts in Sekundarschulen, Gymnasien und Fach- und Wirtschaftsmittelschulen
     
  • als Weiterbildung für Berufsverbände, Mitarbeitende von Ausbildungsstätten, Gesundheitsinstitutionen und Reha-Kliniken
     
  • als Teil des Unterrichts von Auszubildenden im Gesundheitsbereich und im Sozialbereich
     
  • als Weiterbildung für Krankenkassen und Sozialversicherungsanstalten
     
  • als Weiterbildung für Firmen und Organisationen (die eventuell Menschen mit Hirnverletzung beschäftigen oder es vorhaben)

Ihr Kontakt

Stephan Schiltknecht
Leiter Ressort Bildung
Tel. 044 360 39 56
schiltknecht@fragile.ch

Impressionen

Beim Parcours haben ernste Erlebnisberichte und persönliches Reflektieren genauso Platz wie überraschend lustige Momente der Selbsterfahrung.


Der Parcours hat mir bewusst gemacht, wie viel anstrengender und ermüdender das Leben mit einer Hirnverletzung ist.

Simon Eugster, Polarity-Therapeut in Ausbildung

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