«Es kann immer besser werden»

Erfahrungsbericht von Mayla M.

Erfahrungsbericht von Mayla M.

Ich bin heute 65. Am 23.10.1999 erlitt ich einen Velounfall mit mehrfachem Schädelbasisbruch und Augenplastik mit extraduraler Hirnblutung, raumgreifend. Ich habe eine Amnesie und 3 Tage war ich im Koma. Mein Partner war im Ausland und kehrte, nachdem er informiert wurde, sofort zurück und war an meiner Seite. 

Seitdem habe ich viel erlebt. Vor allem lernte ich mich auszuruhen und Geduld zu haben. Ich lebe nur noch dank einer Operation am selben Tag und einem Aufenthalt im Spital mit Neurologie. Ich verlor meine Hörfähigkeit. Orientieren kann ich mich nur, wenn ich etwas kenne und im Wald. 

Mein Mann, das ist er jetzt seit Jahren, half mir sehr. Inzwischen lebt er, ohne Trennung, in seiner eigenen Wohnung. Leider nahm er unseren Hund mit. 

Dank meinem Erbe bin ich eine reiche Frau. Sonst wäre ich sicher IV-Bezügerin. Ich verklagte den Verursacher meines Unfalls und verlor. 

Mein Mann verträgt leider meine Ordnung, die ich als Hirnverletzte brauche, nicht und ist deshalb ausgezogen. Wenn ich etwas nicht sehe, ist es nicht da. Deshalb die (Un-)Ordnung. Ich muss  vieles sehen und das verursacht bei meinem Partner die Wahrnehmung einer Desorganisation. Meine Hirnverarbeitung ist verlangsamt und ich brauche täglich mehrmals Ruhezeiten. Meine Reisefähigkeit ist reduziert. Autofahren kann ich auf bekannten Strecken nach einer erneuten Fahrschule. 

Mein Mann lebt damit und ist immer noch da, das halte ich ihm sehr zu Gute! Er hat viel für mich getan. Heute habe ich verschiedene Hilfen, die ich zahlen kann. Nur ihn verstehe ich, dank der Hirnplastizität, relativ gut. 

Seit mehreren Jahren bin ich bei pro audito. Bei pro audito wurde ich portraitiert. Ich helfe mir selbst wenn ich kann. Göttin sei Dank, dass ich intelligent bin. 

Hier sind meine Ratschläge: 

  • Lassen Sie sich nicht einreden, Sie könnten sich nicht mehr erholen. Es kann immer besser werden.
  • Suchen sie sich Hobbys.
  • Nehmen Sie sich einen Anwalt für die IV. Ohne den tat sie bei mir gar nichts.
  • Beanspruchen Sie jede Hilfe, die Sie kriegen.
  • Pflegen Sie Ihren Partner, so gut es geht. Er braucht vor allem Respekt. Ohne ihn können Sie wenig.
  • Bleiben Sie dabei unabhängig, so gut es geht. Sie wollen nur verstanden werden.

Mayla M.

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