Partnersuche mit Hirnverletzung

Nach einer Hirnverletzung gestaltet sich die Suche nach einer Partnerschaft anders als vorher. Neue Perspektiven, Wünsche und Bedürfnisse können eine Chance, aber auch verunsichernd sein.

Nach einer Hirnverletzung gestaltet sich die Suche nach einer Partnerschaft anders als vorher. Neue Perspektiven, Wünsche und Bedürfnisse können eine Chance, aber auch…

Die Partnersuche nach einer Hirnverletzung kann eine besondere Herausforderung darstellen. Viele Betroffene fühlen sich aufgrund ihrer sichtbaren oder unsichtbaren Einschränkungen verunsichert, vielleicht auch weniger begehrlich oder sie kämpfen mit ihrem Selbstwertgefühl. Es können Fragen auftauchen wie: Sind andere Personen noch an mir interessiert? Können sie meine Behinderungen annehmen? Soll ich sie überhaupt zeigen oder besser zuerst verstecken? Darf ich jetzt nur noch nach anderen Personen mit Behinderungen suchen? Wie schütze ich mich vor Ausnutzung?

Eine Anleitung zur Partnersuche gibt es nicht. Wir können Ihnen jedoch ein paar Impulse geben:

  • Überlegen Sie sich, welche Art von Beziehung Sie möchten. Suchen Sie nach einer langfristigen (Ehe-)Partnerschaft mit einer Person oder kommen auch andere Beziehungsformen in Frage?
  • Vielleicht hat sich Ihr Empfinden nach der idealen Person oder Partnerschaft im Vergleich zu vor der Hirnverletzung verändert. Setzen Sie sich bewusst damit auseinander.
  • Vielleicht spüren Sie Druck aus der Gesellschaft oder dem nahen Umfeld, dass Sie schnell eine Beziehung eingehen müssen. Versuchen Sie, diesem nicht nachzugeben – Sie haben Zeit und sind es wert, einen Liebesmensch zu finden, der genau für Sie passt.
  • Überlegen Sie sich: Macht das Zusammensein mit der anderen Person Spass? Haben wir gemeinsame Interessen? Vertreten wir dieselben Werte und Lebensziele? Kann ich mich auf sie verlassen? Was sagt Ihr Bauchgefühl?
  • Tauschen Sie sich mit Vertrauenspersonen über Ihre Erfahrungen bei der Partnersuche aus. Das kann nicht nur unterhaltsam, sondern auch ein Schutz für Sie sein. Eine aussenstehende Person könnte bedenkliche Verhaltensmuster von potenziellen Partner:innen erkennen, die Ihnen aufgrund von Liebesgefühlen vielleicht nicht auffallen.

Auch die Wahl des Orts für die Partnersuche ist abhängig von den eigenen Bedürfnissen. Neben Tinder, Parship und weiteren gibt es auch Plattformen und Partnervermittlungen, die sich speziell an Menschen mit Behinderungen richten oder Dienstleistungen für sie anbieten. Nachfolgend einige dieser Angebote, die vielleicht für Sie in Frage kommen.

Online-Plattformen

 Partnervermittlungen mit Treffen vor Ort

Sonstige Angebote

Kontakte knüpfen ohne Dating-Anspruch

Folgende Angebote sind nicht auf die Partnersuche ausgerichtet, aber tolle Möglichkeiten, um neue Leute kennenzulernen.

Für persönliche Anfragen rund ums Thema steht Ihnen auch die Beratung von FRAGILE Suisse gerne zur Verfügung: www.fragile.ch/hilfe/beratung 

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