Achten Sie einmal darauf: Welchen Geräuschen hören Sie in Ihrem Alltag? Vom lieblichen Zwitschern der Vögel frühmorgens über die Musik beim Einkaufen bis hin zum akuten Strassenlärm – wir alle sind immer einer gewissen Geräuschkulisse ausgeliefert.
Die meisten Menschen gewöhnen sich daran und nehmen sie gar nicht mehr bewusst war. Doch vielen Menschen mit Hirnverletzung geht es anders: Einzelne Geräusche verschmelzen nicht zu einem Hintergrundrauschen, sie können diverse Laute nicht mehr herausfiltern. Noch viel mehr als bei nichtbetroffenen Menschen verursacht dieser ständige Lärm enormen Stress.
Gönnt man sich Momente der Stille, tut das dem Gehirn sehr gut. Es nutzt diese Zeit, um Eindrücke und Ereignisse zu verarbeiten und neue Verknüpfungen zu bilden. Absolute Stille zu finden – ohne jegliche Geräusche und Bewegungen – ist nicht möglich, egal wie weit Sie sich von der Zivilisation entfernen. Das ist aber auch nicht nötig. Wohltuend ist vor allem der spürbare Kontrast zwischen einer lärmigen und einer leisen Umgebung. Vielleicht haben Sie das auch schon festgestellt: Nachdem Sie Ihre Mahlzeit fertig zubereitet haben, schalten Sie den Dampfabzug in der Küche aus – und fühlen sich sofort entspannter. Das laute Geräusch ist weg und sie können wieder durchatmen. Genau dieser Effekt ist sehr wohltuend und kann bewusst in Ihren Alltag eingebaut werden.
Die Kunst der Stille
Paul Christeners grösste Muse ist die Stille. Nach seiner Hirnverletzung verlangsamte sich sein Leben und er fand ein tiefes Bedürfnis danach in sich. Mit der Kamera hält er Schwarz-Weiss-Bilder fest, die den Betrachter zur Ruhe einladen, ihn vom Alltag entschleunigen. Aktuell stellt er seine Kunst in Winterthur aus – mehr dazu hier: www.fragile.ch/moersburg