Hilfe für Kinder mit einem betroffenen Elternteil

FRAGILE Family ist ein neues Beratungsangebot für Kinder von Eltern mit einer Hirnverletzung. Den Start bilden fragile-family.ch und eine Broschüre.

FRAGILE Family ist ein neues Beratungsangebot für Kinder von Eltern mit einer Hirnverletzung. Den Start bilden fragile-family.ch und eine Broschüre.

fragile-family.ch

Zürich, 08.04.2020 ­– Mit FRAGILE Family lanciert FRAGILE Suisse ein neues Angebot für Kinder von Eltern mit einer Hirnverletzung. Gerade jetzt, da Familien wegen des Coronavirus zusammen im Haus eingepfercht sind, kann es zu Spannungen kommen. Mit kurzen Videosequenzen und ansprechenden Texten erhalten Kinder und Jugendliche auf fragile-family.ch Tipps für den Umgang mit dem betroffenen Elternteil. Die Inhalte gehen altersgerecht auf ihre Sorgen und Nöte ein. FRAGILE Suisse entspricht damit den wachsenden Bedürfnissen von Familien, Kindern und Jugendlichen.

Das Leben mit einer Hirnverletzung ist weder für Betroffene noch Angehörige einfach. Seit 30 Jahren unterstützt FRAGILE Suisse diese Personen durch kompetente Beratung und vielfältige Kurse. Das Angebot war bis anhin hauptsächlich auf Erwachsene abgestimmt; die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen konnten in der Beratung bisher nicht ausreichend abgedeckt werden. Diese Lücke will FRAGILE Suisse nun schliessen. Bei FRAGILE Family stehen Familien mit einem betroffenen Elternteil im Fokus. Der erste Schritt erfolgt durch die Lancierung der Webseite fragile-family.ch.

Das Familienleben wird auf den Kopf gestellt

«Persönlich ist er schon mein Vater, aber ich sehe ihn mehr als meinen kleinen Bruder». Das Zitat von Lukas* illustriert, wie stark sich das Leben einer Familie verändern kann, wenn ein Elternteil von einer Hirnverletzung betroffen ist. Die gewohnte Alltagsstruktur geht zu Bruch, die Familienmitglieder müssen neue Rollen einnehmen. Der Vater ist nicht mehr der Vater, der seinem Kind mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, sondern umgekehrt nun auf die Unterstützung des Kindes angewiesen. Sehr oft versteht das Kind nicht, weshalb das Leben nicht mehr so wie früher sein kann, fühlt sich frustriert, wütend, traurig. Und wegen dieser Frustration schämt sich ein Kind auch oft – der Vater kann ja schliesslich nichts dafür, wenn er nicht mehr so viel Energie hat wie früher oder aus Überforderung schnell wütend wird.
*Name geändert

FRAGILE Suisse unterstützt

Seit einiger Zeit arbeitet FRAGILE Suisse an Produkten und Dienstleistungen, die speziell solche Familien mit einem Betroffenen Elternteil unterstützen. Mit der Lancierung der Webseite fragile-family.ch und einer Informationsbroschüre für Erwachsene ist ein erster wichtiger Schritt getan. In Zukunft soll das Angebot noch weiter ausgebaut werden.

Kontakt

Sarah Dubler
Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing
FRAGILE Suisse
E-Mail: dubler@remove-this.fragile.ch
Tel: 044 360 39 54

Auf Anfrage stehen folgende Personen den Medien zur Verfügung:

  • Janine Sobernheim, Projektkoordinatorin FRAGILE Family: «Es ist mir ein Anliegen, dass Kinder und Jugendliche in solch einer schwierigen Zeit Unterstützung erfahren.»
  • Luzia Zollinger, als junge Angehörige auf sich allein gestellt, als ihre Mutter eine Hirnverletzung erlitt: «Ich wusste nicht, ob meine Mutter mich noch erkennt, ob es wieder so sein wird wie früher. Ich musste einen Tag nach dem anderen nehmen und selber ja auch weiterleben.»
Werden Sie aktiv