LOTSE

Nach dem Austritt aus Spital und Reha sind Betroffene und Angehörige oft auf sich allein gestellt. Sie sind rasch von der Situation überfordert, weil sie erst jetzt realisieren, wie sich ihr Leben verändert hat. LOTSE gewährleistet eine langfristige Begleitung und ermöglicht neue Perspektiven.

Nach dem Austritt aus Spital und Reha sind Betroffene und Angehörige oft auf sich allein gestellt. Sie sind rasch von der Situation überfordert, weil sie erst jetzt realisieren, wie sich ihr Leben verändert hat. LOTSE gewährleistet eine langfristige Begleitung und ermöglicht neue Perspektiven.

Mit dem LOTSE-Angebot werden Menschen mit Hirnverletzung in einer frühen Phase, unmittelbar nach der Akut-Behandlung angesprochen, um beim Übergang von der stationären Behandlung in die Nachsorge unterstützt zu werden. Darüber hinaus werden sie gemäss individuellem Bedarf auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben begleitet.

Damit schliesst LOTSE eine Lücke im Behandlungspfad zwischen stationärer und ambulanter Versorgung. Betroffene werden darin unterstützt, neue Kompetenzen zu entwickeln, mit denen sie zu einem selbstbestimmten Leben zurückkehren können. Die Angehörigen werden in allen Phasen miteinbezogen.

Ich habe nach der Entlassung gedacht, alles gehe so weiter wie vorher.

Herr J., Betroffener

Die Bezeichnung «Lotse» steht hier für die Kompetenz, individuelle Situationen einzuschätzen, Betroffene und Angehörige durch Herausforderungen zu lotsen und gemeinsam wichtige Massnahmen rechtzeitig einzuleiten. Die Besonderheit des Projekts liegt mitunter darin, dass die Fachperson LOTSE langfristig eine Bezugsperson bleiben kann und die Betroffenen und ihre Angehörigen nach individuellem Bedarf aktiv unterstützt. Dies immer mit dem Ziel, dass Betroffene ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen und wieder grösstmögliche Selbstständigkeit und Lebensqualität erlangen.

Die frühzeitige Intervention und die danach erfolgte individuelle Betreuung ermöglichen einen nachhaltigen Erfolg bei der Eingliederung der Betroffenen ins soziale und berufliche Leben. Solche positiven Effekte bei Betroffenen und Angehörigen können auch das Gesundheitssystem entlasten.

Es gibt wenig Menschen, die verstehen, was ich erlebe. Deswegen ist es so gut, dass Frau Keller mich versteht.

Herr M., Betroffener, der von einer Lotsin begleitet wird

Damit die Begleitung funktioniert und Probleme erfolgreich gelöst werden können, ist die Kooperation mit anderen Akteuren im Gesundheits- und Sozialbereich eine Voraussetzung. Die Fachperson LOTSE hilft, Schnittstellen zu überbrücken und eine bessere Koordination zu erreichen.

Das Pilotprojekt LOTSE wurde im Sommer 2020 in Kooperation mit dem REHAB Basel und FRAGILE Basel erfolgreich gestartet und entwickelte sich 2022 zum Folgeprojekt weiter. Nun soll das Angebot auf weitere Regionen ausgeweitet werden. Noch im Laufe dieses Jahres soll es in der Region Bern und im Kanton Aargau verfügbar sein.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen


Yvonne Keller
Projektleiterin LOTSE
Tel. 044 360 39 52
keller@fragile.ch
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