Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und sich an schwierige Lebensumstände anzupassen. Sie ist die Basis, um trotz Krankheit, Verlust, Katstrophen und anderen Traumata ein möglichst gesundes und erfülltes Leben zu führen. Sie hilft auch, an solchen Umständen zu wachsen und mit neuen Stärken und Perspektiven hervorzukommen.
Menschen mit Hirnverletzung und ihre Angehörigen erleben ein plötzliches, einschneidendes Ereignis in ihrem Leben, das ihren Alltag, ihre Gesundheit und ihre Beziehungen komplett verändern kann. Sie sind mit besonderen Herausforderungen in allen Lebensbereichen konfrontiert – deshalb ist Resilienz für sie besonders wichtig. Das Schöne daran: Resilienz muss nicht angeboren sein, sie ist für alle Menschen lernbar.
Modelle der Resilienz
Über das Thema «Resilienz» wird in zahlreichen Bereichen der Wissenschaft viel geforscht. Dabei eine eindeutige Definition zu finden, ist gar nicht so einfach, denn das Thema ist breit und umfasst viele verschiedene Faktoren. Beispielsweise wird unterschieden zwischen Resilienz-Faktoren der eigenen Person und Faktoren aus der Umwelt. Oder auch zwischen Schutz- und Risikofaktoren, die die Resilienz entweder positiv oder negativ beeinflussen können.
Die Resilienz Akademie hat eine Aufteilung entwickelt, die möglichst viele Aspekte der verschiedenen Modelle unter ein Dach bringen will. Sie definiert die verschiedenen Arten von Resilienz wie folgt:
- Körperliche Resilienz: Abwehrkraft gegen körperliche Reaktionen auf Stress wie Schmerzen oder Krankheit
- Seelische Resilienz: betrifft das spirituelle, ungreifbare, aus dem Personen Kraft schöpfen können, wie zum Beispiel Religion
- Mentale Resilienz: kognitive Flexibilität, Lösungs- und Orientierungsfindung in einer komplexen Welt
- Emotionale Resilienz: Gefühle erkennen, verstehen und auf eine nutzbringende Weise ausdrücken
Das Modell im Detail, sowie eine Übersicht über die zahlreichen anderen Modelle finden Sie hier: https://www.resilienz-akademie.com/resilienz-staerken/vier-arten-individueller-resilienz/
Ausserdem haben wir in diesem Artikel eines dieser Modelle zusammengefasst.
Insgesamt ist Resilienz ein dynamischer Prozess, der durch persönliche Eigenschaften, soziale Unterstützung und Umweltfaktoren beeinflusst wird. Sie ist nicht statisch, sondern kann im Laufe der Zeit entwickelt und gestärkt werden.
Die Kurse von FRAGILE Suisse können verschiedene Aspekte der Resilienz entweder aktiv oder passiv fördern. Für Fachpersonen gibt es ausserdem einen besonderen Vertiefungskurs zum Thema Resilienz.
Resilienz spielt eine entscheidende Rolle im Leben von Menschen mit Hirnverletzung und ihren Angehörigen. Sie ermöglicht ihnen, nicht nur die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen, sondern auch aktiv an ihrer Genesung und Lebensqualität zu arbeiten. Dadurch lernen sie, mit den Veränderungen umzugehen, Unterstützung anzunehmen und ihre Stärken zu nutzen. Indem sie ihre Resilienz fördern, schaffen sie eine Grundlage für eine positive Bewältigung von Lebenskrisen und finden trotz schwieriger Umstände Hoffnung und Perspektiven.